Vasculäre Forschung

Dimension und Herausforderung

Über 17 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an kardiovasculären Erkrankungen – dies entspricht einem Drittel der weltweiten Todesfälle. Die Atherosklerose der Koronargefäße oder der peripheren Arterien sind die wichtigsten Prädiktoren für zukünftige kardiovasculäre Ereignisse (1,2). Neben Durchblutungsstörungen der Arterien können auch in den Venen Thrombosen entstehen (3), die zu potenziell tödlichen Lungenembolien führen können (4,5). In Deutschland geht man von über 100.000 Venenthrombosen pro Jahr aus. Eine zentrale Aufgabe der vasculären Medizin ist die Vorbeugung und die Behandlung von sowohl arteriellen Erkrankungen wie auch Venenerkrankungen, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden. Dabei spielt die antithrombotische Therapie eine zentrale Rolle.

Zielgerichtet, fokussiert und erfolgreich

Ausgangspunkt für die vasculäre Forschung ist das Erkennen des medizinischen Bedarfs einerseits, und die Vision des möglichen Nutzens einer Innovation andererseits. Effektive und effiziente vasculäre Forschung bringt beides zur Deckung und definiert damit auch den weiteren Weg für den optimalen Einsatz der Innovation zum bestmöglichen Nutzen für die Patienten.

Diese beiden Vorbedingungen bringt Professor Bauersachs bei VASC, dem Centrum für Vasculäre Forschung, zusammen. Er verbindet seine langjährige Erfahrung in der klinischen Praxis einerseits mit seinen Erfahrungen aus zahlreichen wissenschaftlichen Studien andererseits.

Beispiele für erfolgreiche vasculäre Forschung mit Professor Bauersachs:

  • Problem: Vulnerable Patientengruppen (Niereninsuffizienz, ältere und fragile Patienten)
    > Studien zum optimierten Einsatz von Antikoagulanzien (AK) bei diesen Risikogruppen (CERTIFY (6,7)), (EINSTEIN-Studien) (8); Management-Leitfaden für die Behandlung von alten Menschen (9).
  • Problem: Schwangere mit Thromboserisiko
    > größte prospektive Studie zum stratifizierten Einsatz von Heparin (EThIG-Studie (10))
  • Problem: Unklare Evidenz bei oberflächlicher Venenthrombose
    > erste große plazebokontrollierte Studie (CALISTO (11)); Studie bei Hochrisikopatienten (SURPRISE (12)); Analyse des aktuellen Managements im klinischen Alltag (INSIGHTS (13))
  • Problem: Antikoagulation bei Dialysepatienten
    > erste deutsche Vergleichsstudie mit DOAKs (AXADIA (14))
  • Herausforderung bei Krebs-assoziierter Thromboembolie (CAT)
    > Studien für eine bessere Antikoagulation (CATCH (15,16))
    > Einsatz von oralen Antikoagulanzien bei Krebs-assoziierter Thromboembolie (17,18)
  • Probleme der bisherigen „alten“ Antikoagulanzien
    > Studien zur Erforschung von neuen Antikoagulanzien (EINSTEIN-DVT (19))
  • Problem des Blutungsrisikos bei längerer Antikoagulation
    > Studien zur verlängerten Antikoagulation mit niedrigerem Blutungsrisiko (EINSTEIN-EXTENSION (19), EINSTEIN-CHOICE (20))
  • Problem: Inhärentes Blutungsrisiko bei Antikoagulanzien
    > Entwicklung neuer Antikoagulanzien (FOXTROT (21))
  • Problem: Antithrombotische Therapie nach Gefäßeingriffen
    > größte prospektive Studie bei PAVK (VOYAGER (22))
Vasculäre Forschung - Bild 1
Vasculäre Forschung - Bild 1

Weiterbildung

Vasculäre Medizin neu denken

Erkenntnisse aus der evidenzbasierten Medizin und neuen Forschungsergebnissen werden häufig sehr abstrakt und ohne Bezug auf die Situation der anwendenden Ärzt*innen kommuniziert. Die Durchdringung dieser Evidenz in den klinisch-praktischen Alltag ist oft ungenügend, angebotene Fortbildungsmassnahmen werden schlecht angenommen; die Teilnahmequoten sinken. Grund ist häufig, dass Fortbildungsmaterialien und – methodik und die zu vermittelnden Inhalte aus der Sicht des „Senders“ abgeleitet werden und zu wenig die Welt des „Empfängers“ berücksichtigt wird.

Die Vermittlung wird zudem erschwert durch sich rasch verändernde Wahrnehmungsgewohnheiten einer jüngeren Generation – mit höherer Kommunikationsgeschwindigkeit, schnelleren Themenwechseln, kürzerer Aufmerksamkeitsspanne und kürzeren Episoden. Dabei zeigen sich enorme Unterschiede nach Alter und Ausbildungsstand, aber auch nach Fachrichtung, Setting, auch in Abhängigkeit der zu vermittelnden Thematik; keinesfalls „one size fits all“.

Fortbildungsmaßnahmen und -materialien, Publikationen und Kommunikationsmittel von VASC werden direkt auf die Zielgruppe zugeschnitten. Denn Professor Bauersachs hat sowohl langjährige Erfahrungen aus sehr großen, aber auch kleinen Veranstaltungen, Workshops, Fortbildungsmaßnahmen mit unterschiedlichsten Medien und Formaten als auch mit unterschiedlichen Berufsgruppen, Fachrichtungen, Grundkenntnissen, Erfahrungsstand und Bedürfnissen der Teilnehmer*innen.

Zu den Erfolgsfaktoren seiner Fort- und Weiterbildungen gehören die wertschätzende Haltung, Glaubwürdigkeit, Offenheit, Transparenz, Praxisnähe, Interaktivität, Interdisziplinarität und ein Zugewinn an Erkenntnissen. Erkenntnisse, welche konzise und kondensiert auf die wichtigen Kernpunkte, vermittelt werden. Eine zielgruppenorientierte Wissensvermittlung auf Augenhöhe also, die Neugierde erzeugt und Spaß macht.

Fortbildungsvorträge

Workshops

Fortbildungsmaterial / Kritische Beurteilung


Beratung

Vasculäre Forschung beraten

Durch die Kombination von langjähriger praktischer ärztlicher Tätigkeit und profunden Erfahrungen aus der vasculären Forschung kann Professor Bauersachs in idealer Weise bedeutsame, ungelöste medizinische Fragestellungen identifizieren, bewerten und die Erfolgsaussichten von innovativen Ansätzen beurteilen. In allen Phasen der klinischen Entwicklung sind diese frühzeitigen Bewertungen essenziell und stellen eine solide Grundlage für das Herausarbeiten von gezielten Fragestellungen für wissenschaftliche Studien dar. Bedeutsam ist die kritische Beurteilung insbesondere auch bezüglich Studiendesign, Statistik, Praktikabilität, Erfolgsaussichten, Umsetzbarkeit, zukünftiger Relevanz, Erfassen von möglichen Limitationen und deren Bewältigung. Neue Konzepte werden von VASC, dem Centrum für Vasculäre Forschung, kritisch und konstruktiv begleitet; Projektideen, Forschungsideen, Publikationen werden entwickelt und koordiniert. Studienergebnisse werden erfolgreich publiziert.

In zahlreichen Advisory Boards und bei aktiver Gestaltung zahlreicher Studien wird die seriöse, neutrale, ehrliche, realistische und praxisnahe Beurteilung durch Professor Bauersachs gesucht; Fallgruben werden identifiziert, Fehler vermieden, das Projekt abgesichert. Besonders geschätzt wird dabei sein interdisziplinärer Ansatz und sein verbindendes Wirken zwischen Fachdisziplinen, Versorgungsebenen, theoretischen und klinischen Forschern, Sponsoren und Studienzentren, Patienten und Ärzten. Professor Bauersachs agiert hierbei als Bindeglied und Brückenbauer zwischen diesen Polen, als Übersetzer und Vermittler der unterschiedlichen Perspektiven, Sprachen, Fachrichtungen und Kenntnissen der beteiligten Partner. Das Herstellen einer gemeinsamen Basis auf Augenhöhe ist eine wichtige Voraussetzung für den gemeinsamen Erfolg.

Transfer von theoretischem Wissen in praktisches Handeln

Ein zentrales Anliegen von Professor Bauersachs ist seit jeher aus vorliegender Evidenz klare, praktikable und pragmatische Lösungen für komplexe klinische Situationen abzuleiten und den praktisch und klinisch tätigen Ärzt*innen zur Verfügung zu stellen, um deren Alltag zu unterstützen.

Beispiele für erfolgreiche, breit akzeptierte Umsetzungen bestehender Evidenz sind:

  • Mitarbeit bei Leitlinienerstellung z.B. S3 Leitlinien zur hormonellen Kontrazeption; ESC-Konsensus zur Thrombosetherapie, ESC-Konsensus zur Antithrombotischen Therapie bei PAVK; ESVS klinische Praxis-Leitlinien zum Thrombosemanagement) (21,24)
  • Stellungnahmen zum effizienten Thrombophiliescreening vor Pillen-Erstverordnung (25)
  • Definition von Voraussetzungen für eine ambulante Therapie der venösen Thromboembolie (26)(27)
  • Periinterventionelles Vorgehen effektiver und sicherer gestalten (Deutsches Ärzteblatt) (28-31) und Bridging-Checkliste (32)
  • Entwicklung praxisnaher Empfehlungen für die schwierige Entscheidung zur Dauer der Antikoagulation: „Thrombose-Ampel“ (33)
  • Weiterentwicklung der Antikoagulation bei Krebs-assoziierter Thrombose (CAT)(17)
  • Entwicklung praxisnaher Empfehlungen für die Wahl des AK bei Krebspatienten: DOAK-Matrix (34)
  • Thromboserisiko in der Schwangerschaft, Risiko für Fehlgeburten (35-40)
  • Management der distalen Venenthrombose (41)
  • Antikoagulation bei Antiphospholipidsyndrom (42)
  • Antikoagulation bei COVID-19 (43)

“Es macht einen Unterschied, Fachwissen an Patienten oder an Kollegen zu vermitteln. Beides braucht eine Begegnung auf Augenhöhe. Das ist mir wichtig.”

Prof. Dr. Med. Rupert Bauersachs

Vermittler und Visionär

Professor Bauersachs studierte von 1977 bis 1983 Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Technischen Universität München, 1981 an der Oxford University Medical School. 1984 wurde er an der TU München zum Dr. med. promoviert. 1984 bis 1985 war er Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Pharmakologie der Technischen Universität München und 1985 bis 1987 Research Fellow der American Heart Association am Physiologischen Institut der University of Southern California Los Angeles. 1987 bis 1993 absolvierte er eine Facharztausbildung zum Internisten am Klinikum München-Bogenhausen und bildete sich 1993 bis 1999 zum Angiologen, Diabetologen, Phlebologen und Hämostaseologen an den Universitäten Frankfurt und Mainz weiter. 1999 habilitierte er sich über Ischämie und Reperfusionsstörungen und erlangte eine Weiterbildungsermächtigung für den Schwerpunkt Angiologie. 1999 erhielt er die Anerkennung als Fellow der International Union of Angiology.

1999 bis 2003 übernahm Professor Bauersachs die kommissarische Leitung des Schwerpunktes Angiologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main und war 2000 Mitbegründer des ersten deutschen universitären Gefäßzentrums an der Universität Frankfurt. Er wurde 2003 zum Direktor der Medizinischen Klinik IV für Angiologie am Klinikum Darmstadt ernannt und Mitbegründer des Gefäßzentrums Darmstadt. 2004 erhielt Prof. Bauersachs eine außerplanmäßige Professur an der Universität Frankfurt am Main und 2012 eine Gastprofessur Vulnerable Individuen und Populationen – VIP am Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) der Universität Mainz.

Er ist wissenschaftlicher Leiter des Aktionsbündnis Thrombose, das er im Jahr 2014 mitinitiierte, und das u.a. in Deutschland den Welt-Thrombose-Tag[4] ausrichtet.

2020 gründet Professor Bauersachs VASC, Centrum für Vasculäre Forschung.

Seit 2021 ist er als Angiologe und Hämostaseologe am Cardioangiologischen Centrum Bethanien, CCB in Frankfurt tätig.


Publikationen

Fachartikel Vasculäre Medizin

Hier können Sie aktuelle publizierte Artikel lesen und herunterladen:

Kontakt

Nehmen Sie Kontakt auf…

Sie haben Fragen oder ein konkretes Anliegen? Schreiben Sie Professor Bauersachs oder rufen Sie ihn direkt an.